Hasenwäldle soll sich frei entwickeln

Vorschläge des AK Biotopvernetzung
zur Renaturierung des Feuerbachs

(ms) - Der Feuerbach windet sich 15 Kilometer durch die Stadt. Doch mehr als 60 Prozent des Wasserlaufs liegen unter der Erde eingemauert. Seit einigen Jahren wird daran gearbeitet, den Bach in einen naturnäheren Zustand zu versetzen. In der vergangenen Woche wanderte der AK Biotop- vernetzung am Feuerbach und besichtigte realisierte und zukünftige Abschnitte der Renaturierung. Nun liegt die Dokumentation der Begehung vor.

Schwerpunkt der Veranstaltung war der Blick auf die Renaturierung des Bachs und Maßnahmen zur Vernetzung der einzelnen Biotope im Feuerbachtal und den Hangwäldern. Mit der Wasserqualität steht es nicht zum Besten. Bei starkem Gewitterregen gelangen immer noch ungereinigte Abwässer in den Kanal. Diesem Missstand soll durch den Bau von Regenrückhaltebecken, etwa am Zuffenhäuser Festplatz, begegnet werden. Renaturierung fördert zudem die Selbstreinigungskräfte eines Gewässers.

Der Arbeitskreis besichtigte auch den zuletzt wieder in einen naturnäheren Zustand versetzten Abschnitt des Feuerbachs zwischen Rot- und Reinhold-Brändle-Weg. 2005 wurden hier rund 240 000 Euro investiert. Heinrich Bez von der Bauabteilung Nord des Tiefbauamtes legte die Ziele und Vorgehensweisen bei den Arbeiten dar. An dieser Stelle war es unter anderem notwendig, einen Abwasserkanal zu verlegen. Vorhandene Eschen wurden erhalten, Weiden von anderer Stelle des Feuerbachs wurden durch Steckhölzer angesiedelt. Auch Bestände des Gelben Buschwindröschens und des Lerchensporns konnten bei den Baumaßnahmen gesichert werden. Bei der Aussaat von Pflanzen darf kein standortfremdes Pflanz- oder Saatgut zum Einsatz kommen. So soll das vorhandene Naturpotenzial gesichert werden.

„Hervor zu heben ist die Kooperation der verschiedenen Ämter", berichtet Conrad Fink vom Amt für Umweltschutz. Er sprach bei der Begehung zu Themen der Ökologie. „Tiefbau-, Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie das Amt für Umweltschutz haben sich so gut abgestimmt, dass die Aspekte von Naturschutz und Landschaftspflege bei den Planungen verstärkt berücksichtigt wurden."

Das Gelände des alten Sportplatzes in Zazenhausen soll für die Renaturierungsmaßnahmen genutzt werden. "Seit Jahren sammelt das Amt für Stadtplanung und -erneuerung Gelder, die bei Eingriffen in die Natur für Ausgleichsmaßnahmen erhoben werden", so Conrad Fink. „Diese Mittel können für den ökologischen Ausgleich auf diesem Gelände verwendet werden".

Letzter Stopp der Tour war das Hasenwäldle. Das natürlich wachsende Gehölz ist ein Wald-Biotop mitten im Naturschutzgebiet. Es soll der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben. Probleme bereiten die Ablagerungen von organischen Gartenabfällen der nahen Gärten.

Zur naturschutzverträglichen Erschließung des Hasenwäldchens schlugen die Mitglieder des AK vor, den alten Pfad im Steigwiesle für Fußgänger wieder begehbar zu machen.

Aus "Zuffenhäuser Woche", Seite Lokales vom Mittwoch, 26. Juli 2006
www.eHeinz.de

 [ zur Homepage ] [ Schließen ]